Bei der Frage, welche Speisen zu Eiswein passen, kläre ich erst einmal was Eiswein überhaupt ist. Danach gebe ich euhc ein paar Tipps wie ihr die passende Speise wählt. Los geht´s!
Was ist Eiswein?
Eiswein kann prinzipiell aus jeder Weintraube gekeltert werden. Voraussetzung ist, dass die Traube bei -8 Grad gelesen und noch gefroren gepresst wird. Die Wasserelemente werden dadurch nicht mitgepresst, sondern einzig die konzentrierte Fruchtsüße und Aromen. Daher ist Eiswein sehr dickflüssig und extrem süß. Eine hohe Säure ist wünschenswert, um der Süße etwas entgegensetzen zu können. Das großartige an Eiswein ist nicht nur der intensive Geschmack, sondern diese Weine halten sich wegen der Konzentration und der Säure mehrere Jahrzehnte. Wahre Diamanten!
Es liegt also auf der Hand, dass gute Eisweine in Klimagebieten wie Deutschland und Österreich in kalten Jahren sehrwohl entstehen. Natrülich kann man es auch wie unsere Nachbarländer machen und die reifen Trauben in einen Gefrierraum legen und dann pressen. Aber das stört zum einen die längere Reifezeit, zum anderen die natürlich Auslese. Außerdem nimmt es jede Exklusivität von diesen Weinen. Daher mein Rat: immer zu den konzentrierten, intensiven und überreifen echten Eisweinen greifen, die aus perfektem Lesegut gepresst wurden. Denn gute Eisweine zu finden ist nicht immer leicht. Typischerweise bieten die Moselrieslinge die besten Voraussetzungen für Top-Qualitäten bei Eisweinen, Beerenauslesen oder gar Trockenbeerenauslesen. Die Rieslingsäure hält den Wein frisch, die intensive Rieslingfrucht läßt ein fantastisches Aromenspiel schmecken, die Steilhänge und erzwungene Handlese erbringen die hohe Qualität.
Was serviert man zu Eiswein?
Erstens muss gesagt werden, dass Eiswein selbst von so hoher Qualität ist, dass es keine Beilage braucht. Also würde ich die ersten Schlücke immer reinen Wein probieren. Gut gekühlt trinkt sich Eiswein übrigens am Besten, da die Süße etwas gemildert wird.
Eiswein und Käse:
Der intensive Eiswein passt sehr gut zu intensiven Käsesorten wie Blauschimmelkäse, Stiton oder Gorgonzola. Die zarten Säuren und Salze des Käses werden durch die Süße ausbalanciert. Ein dichtes Aromenspiel aus Käse und Frucht entsteht.
Eiswein und Desserts:
Eiswein wird generell aus Weissweintrauben, meist aus Riesling hergestellt. Daher eignen sich keine Schokoladendesserts. Dafür eignen sich aber sehr gut Fruchteis, Sorbets oder Obstkuchen und vanillige Cremes prima für die meist noch fruchtigeren Eisweine.
Eiswein und Hauptspeisen:
Eiswein mit Hauptspeisen zu kombinieren ist nicht ratsam, da diese meist deftig sind und trockene Weine einfach besser passen.
Eiswein und Snacks:
Eine ganz interessante Erfahrung habe ich mit Eiswein und kleinen Happen gemacht: beispielsweise waren Datteln im Speckmantel sehr lecker dazu, da die süße der Dattel und der salzige Schinken interessant waren. Auch habe ich schon in einen Rucola-Mango-Salat einen Schluck Eiswein als Dressing gegeben – das hat klasse geschmeckt und niemand wusste, was mein geheimnis des tollen Dressings ist Zu gegrillter Banane passt Eiswein auch klasse, dabei wird die Banane mit der Schale auf den Grill oder in die Pfanne gelegt bis sie außen ganz schwarz ist. Schön ist bei den Snacks auch das Spiel mit den warmen Speisen und dem sehr kalten Eiswein. Zum verlieben!
Warum ist Eiswein so teuer?
Weil Eiswein wenig Menge und ein hohes Risiko für den Winzer bringt: die Trauben werden meist statt im Herbst geerntet zu werden bis in den Januar oder sogar Februar am Stock hängen gelassen. Das hat natürliche Konsequenzen da die Trauben einfach abfallen, oder die Wildschweine und Vögel erfreuen sich im kargen Winter an den süßen Früchten. Weiter kann der Winzer durch die geringe Ernte und konzentrierte Pressung nur wenige hundert statt mehrerer tausend Liter Wein aus dem Weinberg produzieren. Eiswein ist ein reines Spaß- und Prestigeobjekt, es lohnt sich für den Winzer nicht. Besonders wenn dann noch Steilhangernte hinzukommt. Eisweine werden in der Regel für 20-30 Euro pro 0.375 Literflasche verkauft und sind angesichts der Qualität, des Risikos und des Aufwands (ständige Alarmiertheit wann eine einzige Nacht kalt ist und Lese in der Nacht) viel zu billig.